Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Soest begrüßt ausdrücklich die Planungen für das Wärmenetz am Paradieser Weg als innovativen Schritt im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung und als wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2030.
Das Projekt sieht vor, sowohl öffentliche Gebäude wie Kirchengemeinde, Landesinstitut, Börde-Berufskolleg, Schulzentrum und Klinikum als auch private Bestandsgebäude entlang des Paradieser Weges bis zum Goldschmiedeweg an ein neues Wärmenetz anzuschließen. Die geplante Nutzung der Abwärme der Soester Kläranlage unterstreicht die innovative Ausrichtung und ermöglicht eine effiziente Nutzung erneuerbarer Energien.
Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei rund 36 Millionen Euro und werden durch Landesfördermittel sowie eine Beteiligung der Stadt Soest finanziert.
Bürger*innen profitieren mehrfach
Neben dem klimapolitischen Beitrag bietet das Projekt für die angeschlossenen Haushalte auch konkrete Vorteile: ein zuverlässiger Anschluss an ein modernes, zukunftsfähiges Wärmenetz, eine planbare und mittelfristig stabile Preisstruktur sowie die Chance, unabhängig von fossilen Heizsystemen zu werden. Damit leistet das Wärmenetz nicht nur einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, sondern auch zur langfristigen Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger.
Wirtschaftliche Grundlagen und Anbindung privater Gebäude klären
In der Vorplanungsphase konnte eine breite Zustimmung der Eigentümer öffentlicher Gebäude erzielt werden, auch aufgrund des bestehenden Sanierungsbedarfs. Bei den privaten Anrainern im südlichen Bereich des Paradieser Weges wurde grundsätzliches Interesse festgestellt, das jedoch noch durch weitere Informationen und Überzeugungsarbeit gestärkt werden sollte.
Für eine belastbare politische Entscheidung fordern die GRÜNEN eine differenzierte kaufmännische Darstellung:
- Szenario 1: Wirtschaftliche Eckdaten bei Anbindung ausschließlich öffentlicher Gebäude bis zum Klinikum am Senator-Schwartz-Ring,
- Szenario 2: Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit bei zusätzlicher Anbindung eines oder mehrerer zusammenhängender privater Straßenzüge.
Diese differenzierte Betrachtung ist notwendig, um sowohl die Finanzierung als auch die Umsetzungschancen realistisch bewerten zu können. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob ein Anschluss- und Benutzungszwang erforderlich und umsetzbar ist, um eine durchgehende Netzauslastung und Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.
Informationsveranstaltung als guter Auftakt – Transparenz weiter stärken
Die GRÜNEN begrüßen, dass es bereits eine politische Informationsveranstaltung der Stadtwerke Soest gegeben hat, die erste Einblicke in die Planungen vermittelt hat. Jetzt gilt es, diesen Dialog zu intensivieren. Ein erfolgreicher Projektverlauf hängt maßgeblich davon ab, die privaten Eigentümer*innen frühzeitig, umfassend und transparent einzubinden.
Die GRÜNEN sprechen sich daher für eine strukturierte Öffentlichkeitskampagne aus, die insbesondere auch konkrete Kostenbelastungen, Fördermöglichkeiten und die Vorteile einer Netzanbindung klar und nachvollziehbar darstellt.
Fazit
„Das Wärmenetzprojekt am Paradieser Weg bietet eine große Chance für Soest, in der Umsetzung der Klimaziele konkrete Fortschritte zu erzielen“, betonen die GRÜNEN. „Damit dieses Vorhaben erfolgreich realisiert werden kann, brauchen wir jetzt saubere kaufmännische Entscheidungsgrundlagen und eine verlässliche Bürgerbeteiligung – denn dieses Projekt ist auch eine Investition in die Zukunftssicherheit und Lebensqualität unserer Stadt.“