„Wir brauchen keinen dritten Discounter im Soester Norden – neben dem neuen (um mehrere 100 Quadratmeter vergrößertem) Aldi und dem Penny-Discounter.“ meint Anne Richter, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Soest. „Die bestehenden Discounter – insbesondere Penny – würden unter einem neuen Discounter mit 1200 qm Fläche massive Einbußen hinnehmen müssen. Ebenfalls passt dieses Ansinnen auch keineswegs zum Einzelhandelskonzept der Stadt Soest. Dieses sieht keine weiteren Einkaufszentren in Soest vor.“
Ursprünglich sollten die Flächen für Lebensmittelhandel in Soest nicht mehr erweitert werden. Aber gerade in jüngster Zeit hat die Politik – nach ausführlichen und schwierigen Diskussionen – Ausnahmen beschlossen: Mehrere 100 qm vergrößerte Läden beim neuen Aldi im Soester Norden, im Rigazentrum beim neu zu bauenden Aldi und Lidl. Und das, obwohl die Bevölkerungszahl in Soest nicht entsprechend ansteigt. Hier werden Überkapazitäten geschaffen, die auch das bestehende Einzelhandelskonzeptes aufweichen, dass die Innenstadt schützten soll. Dieser Schutz ist notwendig, denn Discounter haben Randsortimente mit mindestens 20 % ihrer Verkaufsfläche – im Soester Norden wären das weitere ca. 240 qm, und die betreffen ganz deutlich die Läden in der Innenstadt – als hätten diese nicht bereits genug Schwierigkeiten mit dem steigenden Internethandel.
Probleme für Gastronomie erwartet
„Wir befürchten auch eine Schwächung der Innenstadtgastronomie – genauso die Schwächung bestehender kleiner Gastronomen dort im Umfeld, wie z.B. dem Griechischen Lokal an der Oestinghauserstraße. Auch innerstädtischen Räumlichkeiten für Feiern und Veranstaltungen sehen wir betroffen bei diesem Bauvorhaben – wie u.a. für den Blauen Saal, die Ressource, die Räume der Stadthalle oder auch für die Seminarräume des Susato, wenn es weitere Veranstaltungsräume gibt. Das können wir nicht wollen. Das haben wir auch bei den ersten Ausschussberatungen im letzten Jahr deutlich gemacht. Und diese Meinung haben wir nicht verändert.“ so Richter weiter.
„Es ist grundsätzlich wichtig und richtig, allen ansässigen Firmen und Organisationen vor Ort so zu unterstützen, dass sie in Soest ein geeignetes Umfeld finden. Das gilt auch für die Kreishandwerkerschaft. Wir handeln jedoch fahrlässig, wenn wir dann anderen Geschäftstätigen ihre Grundlage damit entziehen – und darüber hinaus noch unsere Innenstadt in Mitleidenschaft ziehen. Außerdem: Zur Neuaufstellung der Ausbildungsgänge benötigt das BBZ keinen Discounter. Hier handelt es sich nur um die Selbstoptimierung des Grundstückes. Vor vielen Jahren wollte man hier bereits eine Tankstelle errichten, jetzt ein neues Zentrum.“, betont Werner Liedmann, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss für Bündnis90/Die GRÜNEN.
„Wir wünschen keine tote Innenstadt. Somit lehnen wir das für den Soester Norden vorgeschlagene B-Planverfahren – und damit auch die Änderung des Flächennutzungsplanes ab.“