Pogromnacht am 9.November 1938 in Soest

m März 1934 wurden einige Soester, darunter die Mitinhaberin des Kaufhauses Rosenbaum, von SA-Leuten mit umgehängten Plakaten durch die Stadt getrieben, weil sie angeblich die Hakenkreuzfahne bzw. Hitler beleidigt hätten. In der Folgezeit engten immer mehr Bestimmungen das Leben der Juden in der Stadt ein und entzogen ihnen mehr und mehr ihre wirtschaftliche Grundlage.

Einen Höhepunkt der NS-Gewaltmaßnahmen gegen die Soester Juden bildeten auch hier die Ausschreitungen in der „Reichskristallnacht“. Soester SA- und SS-Angehörige setzten dabei die Synagoge und die israelitische Schule in der Osthofenstraße 50 in Brand; beide Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder, da die Feuerwehr nicht eingriff und nur die Nachbargebäude vor den Flammen schützte; auch Geschäfte jüdischer Eigentümer wurden zerstört und geplündert.

Ende November 1938 musste die jüdische Gemeinde das Synagogengrundstück an die Stadt Soest veräußern.

Im Zuge der „Arisierung“ erwarb der „alte Kämpfer“ Walter Heringlake gemeinsam mit einem weiteren Parteigenossen das Glühlampenwerk „Merkur“ in Soest; der jüdische Eigentümer Julius Rosenthal war in die Schweiz geflüchtet.

Ab Sommer 1942 wurden die noch in Soest lebenden Juden zwangsweise aus ihren eigenen Wohnungen ausgewiesen und in der sog. „Weslarner Baracke“ untergebracht; von hier aus wurde ein Teil alsbald – über Dortmund – in die Konzentrations- und Vernichtungslager im besetzten Polen (vermutlich nach Zamosc/Belzec) deportiert. Die zweite Deportation erfolgte Ende Juli 1942 nach Theresienstadt.

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