„Wenn heute Mädchen und Jungen nicht vor sexuellem Missbrauch geschützt werden… wenn heute betroffene Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene keine angemessene und ausreichende Hilfe bekommen… dann werden wir in 20 Jahren die heutigen Fälle sexuellen Missbrauchs aufarbeiten müssen.“
(Ursula Enders, Kölner Beratungsstelle Zartbitter)
Kindesmissbrauch findet statt. Überall. Jeden Tag.
Podiumsgespräch am Freitag, 12. April 2013, 19:00 Uhr
in der Evangelischen Frauenhilfe Soest, Feldmühlenweg 19
Nach einer repräsentativen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung 2012 zählt die Sorge, dass ihr Kind Opfer sexueller Gewalt werden könnte, zu den größten Ängsten von Eltern. Pädagogen/innen und Eltern äußern einen hohen Informationsbedarf, sie benötigen Zahlen, Daten und Fakten zum Ausmaß sexuellen Missbrauchs, über Strategien der Täter und mögliche Tatorte.
Mit der Veranstaltung wollen die Soester Grünen dazu beitragen, dass alle Interessierten, Eltern, Pädagogen/innen und ehrenamtlich Aktive in der Kinder- und Jugendarbeit lebensnahe Antworten auf wichtige Fragen bekommen, um Kinder zu stärken und ihr Recht auf ein gewaltfreies Leben umzusetzen.
Wir werden die Möglichkeiten der Prävention in Einrichtungen und Vereinen in den Blick nehmen und gemeinsam diskutieren. An diesem Abend muss aber auch die dringende Frage gestellt werden, wie betroffenen Kindern und Jugendlichen heute vor Ort geholfen wird.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik in Deutschland hat für 2011 einen Anstieg auf 12.444 angezeigte Fälle sexuellen Missbrauchs verzeichnet – gegenüber 11.876 Fällen in 2010.
Zu berücksichtigen ist zusätzlich eine hohe Dunkelziffer. Gründe für die hohe Dunkelziffer: Für Betroffene von sexuellem Missbrauch ist es sehr schwierig über das Geschehene zu berichten.
Die Annäherungsstrategie des Täters – der als „Grooming“ beschriebene manipulative Prozess der Vertrauensgewinnung beim Kind und dessen Umfeld – kann verhindern, dass die Tat mitgeteilt wird. (Deutsches Jugendinstitut 2011)
Kinder müssen sich oft mehrmals Erwachsenen offenbaren, bevor ihnen Glauben geschenkt wird.
In 20 von 83 nachgewiesenen Fällen von sexuellem Missbrauch hatten es die Vertrauenspersonen unterlassen, den Missbrauch anzuzeigen.
Zu den Täter und Täterinnen: Mit 76,4% häufigste Tätergruppe beim sexuellen Missbrauch mit Körperkontakt sind bekannte männliche Personen (Familienangehörige und Bekannte), 19,8% der Befragten berichteten von unbekannten männlichen Personen und 3,8% von Täterinnen. (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, 2012)
Im Sinne einer Kultur des Hinschauens ist Jeder und Jede wichtig: schauen und hören Sie mit uns zusammen hin – nur so können wir Mädchen und Jungen schützen!
Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich an das grüne Soester Ratsmitglied Annette von dem Bottlenberg unter a.v.d.bottlenberg@gmx.de
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Tag der Solidarität
Zum heutigen internationalen Tag der menschlichen Solidarität fordern wir mehr Verantwortung, verlässliche Hilfsangebote gegen häusliche Gewalt und Unterstützung für die Frauenhäuser! Frauen besser vor Gewalt schützen: Grüne im Bundestag (gruene-bundestag.de)…
Weiterlesen »
Ratssitzungen künftig online übertragen – Soest digital
Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat für die kommende Ratssitzung am Mittwoch beantragt, dass ab 2021 die Ratssitzungen per Streaming auf der Homepage der Stadt Soest übertragen werden. Zusätzlich…
Weiterlesen »
Pogromnacht am 9.November 1938 in Soest
m März 1934 wurden einige Soester, darunter die Mitinhaberin des Kaufhauses Rosenbaum, von SA-Leuten mit umgehängten Plakaten durch die Stadt getrieben, weil sie angeblich die Hakenkreuzfahne bzw. Hitler beleidigt hätten….
Weiterlesen »