Manchmal müssen sich Erwachsene einmischen

Stellungnahme im Soester Anzeiger vom 29.02.2012  zur Sperrung der Freeride-Anlage im Soester Stadtpark/ Antwort auf den Leserbrief des Herrn Ebbert

Sehr geehrter Herr Ebbert,

in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses unterrichtete der Leiter des Jugendamtes, Herr Esser die Ausschussmitglieder über die Sperrung der Freeride-Anlage im Soester Stadtpark. Im Ausschuss entstand innerhalb weniger Momente dieselbe Diskussion, die Sie in ihrem Leserbrief beschreiben. Die Spannbreite der Meinungen, Verständnisse und Aufforderungen lag zwischenHochachtung für junge Menschen und ihrer konstruktiven Selbstständigkeit und dem Verstädnis für das Vorgehen einer Stadtverwaltung, ihrer gesetzliche Aufgabe der Verkehrsicherungspflicht nachzukommen.

Am Ende bleibt für diese Anlage aber eben auch der Teil stehen, in dem sich ein Bürger um die freie Zugänglichkeit sorgte. Es ist bei Weitem nicht auszuschließen, dass die Anlage von Kindern genutz wird, die sich derer Gefahren nicht bewusst sind. In der Regel schätzen Jugendliche ihr technisches Material und den Bedarf an Schutzausrüstung sehr gut ein. Aber können dies auch Kinder im Alter von zehn Jahren? Diese versuchen dann begeistert den Sprung mit ihrem Fahrrad von einer zwei Meter hohen Rampe, im besten Fall noch geschützt mit einem Fahrradhelm. Vielleicht geht das gut aus! Aber gesetz dem Falle, es passiert doch etwas … ? Ich nehme an, dass bei einer Klärung von Versorgungsleistung, Renten- und Schadensersatzansprüchen die Geschädigten bzw. deren Erziehungsberechtigte sich sehr schnell erinnern, wer Besitzer der Fläche ist. Welcher Mitarbeiter in der Stadtverwaltung kann für diesen Fall die Verantwortung übernehmen?

Ich meine, die Verwaltung hat die Bedürfnisse aller Beteiligten sehr ernst genommen. Das Jugendamt hat mit verschiedenen Mitarbeitern die Jugendlichen angesprochen und wird gemeinsam mit den jungen Menschen und ihren Eltern klären, wie eine weitere Umsetzung und Nutzung möglich ist. Die politischen Vertreter sprachen sich in der Sitzung für die Belange und Wünsche der Jugendlichen aus. Am Rande der Sitzung entstanden darüber hinaus erste Ideen, in denen die Anbindung einer solchen Anlage an einen (Sport-)Verein angesprochen wurden, um die juristischen und versichstechnischen Fragen zu klären.

Ich sehe, dass sich hier viele Erwachsene konstruktiv einbringen. Machmal müssen sich erwachsene Menschen einfach „einmischen“. Denn am Ende tragen wir immer noch eines – die Verantwortung!

Frank Hilgenkamp

Bündis 90/ Die Grünen

Vorsitzender des Jugenhilfeausschusses

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.