Soester GRÜNE zu Saatkrähen: „Diskussion versachlichen, Lebensräume außerhalb der Stadt schaffen“

GRÜNE fordern Gesamtkonzept für Umgang mit Saatkrähen und schlagen  städteübergreifendes Bündnis mit Lahr vor

Der Besuch der Soester GRÜNEN am 19.-20. März 2011 in Lahr hat gezeigt, dass die Stadt Soest ihre Vorgehensweise beim Thema Saatkrähen ändern muss. Vor allem zeigt der Vergleich zwischen Lahr und Soest, dass die Debatte zunächst versachlicht werden muss, um zu tragfähigen Lösungen kommen zu können.

Hier ist insbesondere die Erhebung der Bestandsdaten von Saatkrähen in Soest entscheidend: Als Basis für die Diskussion muss die Bestanderhebung vom selben Einzugsgebiet ausgehen.  Die Brutkolonien in diesem Einzugsgebiet müssen klar voneinander abgegrenzt gezählt werden, damit Verlagerungen von Brutplätzen innerhalb des Untersuchungsgebietes erfassbar werden. Somit wären auch Bestandsveränderungen genau belegbar. Durch den Aktionsradius der Saatkrähe kann das Aufnahmegebiet nur der Kreis Soest sein.

Diese Daten müssen von einer unabhängigen Stelle erhoben werden – dabei sollten unbedingt ehrenamtliche Naturschützer eingebunden werden. Hierzu müssen sich Kreisverwaltung bzw. Untere Landschaftsbehörde, Stadt Soest und Umweltverbände an einem Runden Tisch über die konkreten Verantwortlichkeiten verständigen. Die Untere Landschaftsbehörde hat etwa die Aufgabe, einen Interessenausgleich zwischen den betroffenen Landwirten, Anwohnern und anderen Beteiligten herbeizuführen.

Schließlich müssen bestimmte Bruträume dauerhaft gesichert und dazu gewonnen werden: So sollten mittelfristig im Außenbereich von Soest neue Brutgebiete mit schnell wachsenden Baumarten wie z.B. Pappeln aufgeforstet werden, um als Ausweichquartiere zu dienen. Hier ist insbesondere gilt es erst einmal das OGA-Wäldchen am Schwarzen Weg zu sichern.

In Lahr sind die Vergrämungsaktionen nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ durchgeführt worden, um aus den Reaktionen der Saatkrähen Rückschlüsse zu ziehen. Allerdings ist die Saatkrähe lernfähig – und hat die Flatterbänder, Silberscheiben und künstlichen Rufe von Greifvögeln nach anfänglicher Irritation ignoriert und die Nester wieder besetzt. Eine Auszählung Ende März soll ergeben, wie viele Saatkrähen der Vergrämung de facto widerstanden haben.

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Die Stadt Lahr hat sich bei ihren Aktionen von einem externen Büro beraten lassen – aus Sicht der GRÜNEN ein guter Ansatz.

Um das Verhalten der Saatkrähe besser zu verstehen und langfristig sinnvolle Problemlösungen zu erarbeiten, sollten  die Städte Soest und Lahr das Wildbiologische Institut  in Freiburg beauftragen, das sich mit Untersuchungen zur Wiederansiedlung von Wildtieren in heimischen Wäldern einen Namen gemacht hat.

Dieser ganzheitliche Ansatz kann weder von Soest noch Lahr alleine geleistet werden. Daher sind die GRÜNEN aus Soest und Lahr überein gekommen, dass es in dieser Frage zu einem überregionalen Städtebündnis kommen sollte, für das wir in den Räten unserer Städte werben wollen.

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